ABC/CBRN – Chemische Katastrophen

 

Chemische Katastrophen können ausgelöst werden durch:

  • Unglücke/Explosionen/Austritte von Stoffen aus chemischen Fabriken durch natürliche und künstliche Katastrophen
  • Bruch von schlecht konstruierten + gebauten Rückhalte-Becken für giftige Stoffe
  • Explosion von Transportmitteln/Kesselwagen, welche Chemikalien transportieren
  • legale/illegale Entsorgung von giftigen Chemikalien (Herbiziden, Pestiziden ...) im Meer (z.B. die vor Los Angeles "entsorgten" Fässer mit DDT auf einer Fläche größer als San Franzisco  = mehrere Hunderttausend Barrel starkes Gift !)
  • Entsorgung von Giften (Herbiziden, Pestiziden) im Meer (z.B. die vor Los Angeles "entsorgten" Fässer mit DDT auf einer Fläche größer als San Franzisco  = mehrere Hunderttausend Barrel starkes Gift !)
  • Entsorgung v. Atom-Müll  (auch atomar verseuchtes Wasser) in die Weltmeere
  • gewollter Einsatz chemischer Kampfstoffe durch terroristische zivile + militärische Kräfte (CK/Chemische Kampfstoffe)
  • ungewollte Unglücke in den Arsenalen des Militärs (CK/Chemische Kampfstoffe)
  • terroristische Anschläge (CK/Chemische Kampfstoffe)
  • Verklappung giftiger Abfälle/Abwässer in Flüsse, Seen und Meere (siehe oben - DDT im Meer bei Los Angeles)
  • schlampige Einrichtung, Wartung + Kontrolle von Müllkippen
  • Entsorgung/Verpressung giftiger Chemikalien in ehemalige Bergwerke und Salzstöcke; Grundwasser-Verseuchung bei Erdbeben, Explosionen und Wasser-Einbrüchen
  • Nichteinhaltung von Vorschriften + Richtlinien über Forschung, Entwicklung, Herstellung, Lagerung, Sicherung und Verwendung chemischer Stoffe
  • (bewußt ?)  verzögerte Lage-Information der Bevölkerung bei Havarien
  • Bagatellisierung der Gefährdung der Bevölkerung durch die Verantwortlichen

         mögliche Folgen:

  • Verseuchung von Luft, Boden, Wasser über Jahre + Jahrzehnte
  • Vergiftung + Schädigung von Menschen, Tieren, Pflanzen, Wasser, Luft und Boden mit anschließender genetischer Schädigung der Nachkommen

Not-Maßnahmen/Schutz allgemein

  • Türen + Fenster schließen, Fenster mit Klebeband von innen und (wenn noch Zeit ist) auch von außen abdichten
  • Staubmaske/Gasmaske tragen, alle Hautstellen bedecken
  • Gas und evtl. Strom abstellen – mögliche Explosionsgefahr !
  • nur Wasser und andere Flüssigkeiten trinken, welche einwandfrei sauber/nicht vergiftet sind (Wasser in Flaschen, Selters etc.)
  • keine Nahrung ernten/essen, welche ungewöhnliche Erscheinungen oder Veränderungen aufweist – Flecken, Ablagerungen, Verfärbungen, ungewöhnliche Grüche etc.
  • Entseuchung von Luft, Boden, Wasser (äußérst langwierig)
  • medizinische Versorgung/ 1.Hilfe bei Verletzungen/Erkrankungen unter Beachtung des Selbst-Schutzes
  • wenige Aktivitäten in der abgedichteten Unterkunft – nicht kochen, herumlaufen, keine Kerzen anzünden, nicht rauchen etc., da Sauerstoff gespart werden muß

Formel: Die Aufenthalts-Dauer bzw. Atmungs-Dauer von Insassen innerhalb eines luftdicht abgeschlossenen Raumes/Bunkers ergibt sich aus dem Luft-Volumen, das in diesem Raum vorhanden ist und der Anzahl der Personen, die darin atmen müssen. Sollten Sie in solch einem Raum sein, dann müssen Sie versuchen, ruhig zu werden und ganz langsam zu atmen, um nicht zu viel Sauerstoff zu verbrauchen:  Aufenthaltsdauer in Stunden = Luftvolumen des Raumes (in m³) : Personen-Anzahl x 1,27

 

einige Tipps für den Fall einer Havarie in einem chemischen Bereich:

  • direkt im Zentrum: Atem-Schutz, Haut-Schutz anlegen, wenn möglich !
  • in Gebäuden: Türen + Fenster verschließen, von innen mit Klebeband/Bauschaum die Ritzen sichern - Achtung: Atemluft !
  • außerhalb von Gebäuden: Atem-Schutz, Haut-Schutz anlegen; gegen den Wind fliehen, in geschlossenen Gebäuden Schutz suchen, in Gebäuden: Türen + Fenster verschließen, von innen mit Klebeband gut die Ritzen sichern – Achtung: Atemluft !
  • Schutz in Autos ist nur möglich, wenn es keine Öffnungen im Auto gibt, durch die der chemische Stoff eindringen kann - dies ist aber bei keinem normalen PKW der Fall.
  • Wenn Sie Schutz in einem Gebäude gefunden haben, dann versuchen Sie Nachrichten zu hören, um an Informationen zu kommen.
  • Wenn Sie einige Informationen haben, dann denken Sie nach und handeln Sie stets situationsbezogen !
  • 1.Hilfe können Sie nur leisten, wenn Sie wissen, um was es sich bei den austretenden chemischen Stoffen handelt - denken Sie dabei immer an Ihren eigenen Schutz, sonst können Sie selbst niemandem mehr helfen !
  • Auch wenn jeder einzelne austretende chem. Stoff für sich gesehen unter Umständen. keine Gefahr darstellt, so können aus verschiedenen "harmlosen" chemischen Stoffen durch chemische Reaktionen u.U. tödliche Waffen werden !

allg. Schutz-Hinweise

Das Gebiet der Biologischen und Chemischen Kampfstoffe ist derart umfangreich und auf ständige Weiter-Entwicklung ausgerichtet (!), daß ich mich nicht in der Lage sehe, Ihnen auch nur annähernd gute Empfehlungen zu geben.

Mein Tipp: Sollten Sie jemanden kennen, der eine ABC-Ausbildung hat (Armee, Feuerwehr, Sanitäter etc.), dann machen Sie ihn zu Ihrer Informations-Quelle.

Außer vollständigem Körperschutz und/oder Rückzug in ein hermetisch abgeschlossenes und autonom existierendes Bunker-System haben Sie bei einem gezielten Einsatz von extra zum Töten entwickelter CK keine Chance, auch wenn Sie es vorher wußten.

 

einige chemische Kampfstoffe - grobe Unterteilung:

  • nerven-schädigende CK - z.B.: Tabun, Sarin, Soman, VX, DFP, Dioxin, etliche Insektizide/Pestizide (z.B. Agent Orange) u.a.m.
  • auf die Psyche wirkende CK - z.B.: BZ; allgemeine Psycho-Drogen, Pestizide, Insektizide
  • lungen-schädigende CK - z.B.: Phosgen, Chlor, Reizgas, Pestizide, Insektizide
  • über das Gewebe/über Blut einwirkende CK - z.B.: Blausäure
  • Toxine als CK - z.B.: Botulinus-Toxin (auch biologischer Kampfstoff)
  • haut-schädigende CK - z.B.: Yperit, Chlor, Lewisit, Schwefel-Lost
  • augen-schädigende CK – z.B. Tränengas, Chlor