Blockhaus

 

Das Blockhaus ist eine Haus-Konstruktion aus relativ wenig bearbeiteten/behauenen Baum-Stämmen.

Meist werden nur die Eck-Verbindungen und/oder die Seiten behauen; Türen + Fenster werden (meist) später ausgeschnitten.

Das Blockhaus kann aus Rundhölzern oder Kanthölzern in waagerechter Konstruktionsweise gebaut werden (abwechselnd Stamm auf Stamm über Kreuz).

Im Gegensatz zum Fachwerk-Haus ist diese Haus-Konstruktion material-intensiv, verlangt aber weniger konstruktions-bedingte zimmermanns-mäßige Holz-Verbindungen. 

 

Bau eines Blockhauses mit viereckigem Grundriß (vereinfachte Beschreibung):

  • Bauplatz aussuchen – dabei mögliche Gefahren beachten (Hochwasser, Lawinengefahr, Bergrutsche, Waldbrandgefahr etc.); der Bauplatz kann an einer leichten Schräge liegen, auf einer ebenen Fläche oder auf einer Erhebung, jedoch niemals in einer Senke (Wasser !) oder zu nahe am Ufer (Überschwemmung)
  • Skizze machen (Sand, Papier), Grundmaße festlegen: 3 m x 2 m, 4 m x 4 m ?                                                                                        Bei der Planung müssen Sie beachten, daß das frische Holz sehr, sehr schwer ist und zum Bauplatz transportiert werden muß – wie kann es transportiert werden ? Rücken-Beschwerden ? Wie hoch soll die Hütte innen sein ? 2 m oder 3 m ? Je größer + höher das Blockhaus, desto mehr müssen Sie heizen, da Wärme nach oben steigt und durch viele Ritzen entweicht; außerdem müssen Sie die einzelnen Wand- + Dach-Stämme übereinander schichten – wie machen Sie das alleine: Rampe, Flaschenzüge, Seilzüge, Gegengewichte ?
  • Bäume aussuchen und fällen – mindestens 20 cm Durchmesser ohne Rinde
  • Bäume grob auf Länge schneiden, entasten und zum Bauplatz transportieren
  • Bäume entrinden
  • Auflage-Steine/Fundament-Steine aufstellen bzw. zum Bauplatz rollen und je nach Größe des Blockhauses aufstellen – je nach Länge/Größe des Blockhauses 2-3 stabile Steine pro Schwellen-Stamm; unterschiedliche Steinhöhen und  abfallendes Gelände müssen ausgeglichen werden
  • auf die waagerecht ausgerichteten Fundament-Steine die erste Lage von 2-3 Stämmen legen – dies ist der Schwellen- oder Boden-Rahmen; hierfür werden die stärksten/dicksten Stämme genommen; damit sie nicht wegrollen , kann man sie an den Auflagepunkten etwas abflachen (einsägen, Holz abhacken)
  • auf diese erste Stammlage werden jetzt die Querlage-Stämme gelegt und die Ecken mit zimmermanns-mäßigen Holz-Verbindungen verbunden (z.B. Schlitz mit oder ohne Holz-Zapfen/Holz-Nagel)
  • alle Stämme werden werden jetzt abwechselnd parallel mit der gleichen Holz-Verbindung aufgesetzt; vorher werden die Stämme mit einer geringen Längs-Nut auf der unteren Seite der Balken versehen, welche mit trockenem Moos gefüllt wird, um Zugluft zu verhindern; diese Längs-Nut muss nicht sein, dann aber zieht die Kälte leichter nach innen bzw. die Wärme (Feuerstelle) zieht leichter nach außen, 
  • das Dach kann als Pult-Dach oder als Sattel-Dach ausgeführt werden
  • Öffnungen für Türen + Fenster werden entweder sofort mit einkonstruiert oder erst zum Schluß herausgeschnitten
  • bei Tür- + Fenster-Öffnungen muß im oberen Bereich sogenannte „Setz-Luft“ gelassen werden, da sich das Blockhaus im Laufe von 5-10 Jahren noch „setzt“ und dann passgenau eingebaute Fenster + Türen durch Druck-Spannungen zerstört werden; die „Setz- Luft“ (der Abstand der Fenster und Tür-Rahmen zu den Seiten und der Höhe) beträgt ca. 2-5cm.
  • der Fußboden besteht aus dünneren runden Stämmen oder aus halben Stämmen (mit Keilen halbiert oder mit dem Beil behauen)
  • zwischen die Querlage-Stämme des Fußbodens und dem Fußboden wird Dämmungs-Material eingesetzt, da es sonst vom Boden her sehr kalt und feucht werden kann
  • zwischen die aufeinandergelegten Baum-Stämme wird zum Schluß viel getrocknetes Moos gestopft – dies kann jedes Jahr wiederholt werden. Das Moos verhindert, das kalte Luft hinein und/oder warme Luft hinaus kann; siehe dazu auch "Längs-Nut"