Klebstoffe + Leime (KL)

 

Klebstoffe sind nicht-metallische Werkstoffe, welche sich mit den zu verbindenden Werkstoffen fest verbinden, ohne deren Struktur zu verändern. Klebstoffe können aus Kunststoffen oder Naturstoffen bestehen.

Leime sind wasserlösliche Klebstoffe, die vorwiegend auf Eiweiß-Basis hergestellt werden. Leime werden vorwiegend aus pflanzlichen, tierischen und synthetischen Produkten hergestellt werden (Mehl-Kleister, Tapeten-Kleister, Knochen-Leime);

synthetische Leime: auf der Basis von Malein-Formaldehyd-Harzen, Phenol-Formaldehyd-Harzen, Polyvinyl

  • Haut- und Leder-Leime: aus Tierhäuten
  • Knochen-Leime: aus Tier-Knochen
  • Kalt-Leime, Casein-Leime: aus Casein-Pulver mit Soda, Borax oder Trinatriumphosphat
  • Pflanzen-Leime: Stärke, Dextrin, Gummiarabikum
  • schon vor ca. 70 000 Jahren verwendeten afrikanische Jäger einen Zweikomponenten-Kleber aus dem Harz der Schrecklichen Akazie/Acacia karoo und rotem Ocker, um behauene Steine (Messer-Klingen, Pfeil-Spitzen) an Holz-Griffen bzw. Holz-Schäften zu befestigen; woanders wurde Kleber aus der Birken-Rinde verwendet (Birkenpech-Kleber)
  • mit einer Mischung aus Baum-Harz und Biberfett dichtet(e) man in Nord-Amerika die Nahtstellen von Birkenrinden-Kanus und Birkenrinden-Gefäßen ab

Harz-Wachs-Klebstoff

  • der Klebstoff kann aus einer Mischung von Nadelbaum-Harz und Bienen-Wachs hergestellt werden. Dazu werden die beiden Stoffe zusammen in einem Wasserbad langsam erhitzt und miteinander vermischt; das Mischungs-Verhältnis beträgt 2 Teile Baum-Harz zu 1 Teil Bienen-Wachs.
  • Wasserbad: das Gefäß mit den Stoffen wird in ein zweites Gefäß mit Wasser gestellt und dieses Wasser dann langsam erhitzt.
  • Man kann die fertige Mischung auch in Stangenform gießen, erkalten lassen und hat nun jederzeit einen Kleber, um z.B. Pfeilspitzen in den Pfeil-Schaft einzukleben, Holzgriffe an ein Messer zu kleben oder Ritzen und Nähte abzudichten. Dazu wird der fertige, feste Kleber wie Siegelwachs mit einem Streichholz, einem Feuerzeug oder einer Kerze erhitzt und der schmelzende Kleber eingetropft.

Birken-Pech-Kleber

Birken-Pech wird aus Birken-Rinde hergestellt und dient v.a. als Kleber, um Pfeil-Spitzen an bzw. in den Pfeilschaft zu kleben

 

Herstellung + Gebrauch:

  • eine kleines Loch in die Erde graben; Birkenrinden-Stücke in einen Topf mit einem Loch im Boden packen, dicht schließenden Deckel drauf; diesen Topf auf einen zweiten Topf stellen, Erde um den unteren Topf packen; Holz aufschichten, anzünden.
  • durch die Hitze des brennenden Feuers wird das Birken-Pech aus der Rinde ausgeschieden, läuft zum Boden-Loch und tropft in den darunter liegenden Topf
  • nach dem Erlöschen des Feuers wird das flüssige Birkenpech in eine Form gegossen und man lässt es erkalten
  • Nach dem Erkalten muss man es noch einige Zeit auf kleinster Flamme köcheln lassen, um die sehr flüssigen/flüchtigen Bestandteile zum Verdampfen zu bringen. Anschließend kann man das Birkenpech mit Ruß vermischen und in einer Form erstarren lassen; zum Gebrauch wird es über einer Flamme erhitzt und zum Einsatz gebracht