Feuer

 

Feuer ist ein sehr wichtiges Mittel, um unter widrigen Umständen besser überleben zu können.

Feuer wärmt, erhellt, schreckt (meist) wilde Tiere ab, man kann damit seine Nahrung erwärmen, es motiviert – ein kleines Tee-Licht z.B. kann ein Zelt erwärmen + erleuchten.

Ein Feuer sollte immer nur so groß sein, wie es der Zweck erfordert - ein Kochfeuer z.B. kann klein sein, ein Wärmefeuer im Winter etwas größer.

Achten Sie auf die Brandgefahr für Umgebung + Ausrüstung, achten Sie auf Sichtschutz und Tarnung, wenn es erforderlich ist (Flucht, Feind-Berührung, Überfall).

Legen Sie sich für die Nacht immer einen Vorrat an (trockenem) Brennmaterial an; das ist auch gut, wenn es am nächsten Tag regnen oder stark schneien sollte.

Ein Feuer ist leichter anzuzünden, wenn Sie Zunder bzw. leicht entflammbares Material haben: Watte, angekohlte/verkohlte Stoffreste, Papier, Birkenrinde (brennt auch bei Nässe), wachsgetränkte Pappen, trockenes Moos + Baumflechten, Vogelnester, trock. Torf, Holzspäne, kienige Äste etc., etc.

Achtung: Bei Feuer in geschlossenen Räumen kann durch mangelnde Sauerstoff-Zufuhr schnell das giftige Gas Kohlenmonoxid entstehen, welches innerhalb vonb Minuten töten kann !

Das Gleiche kann bei Installation/Betrieb von Grill-Rosten und Strom-Erzeugern (Generatoren) in geschlossenen Räumen mit mangelnder Sauerstoff-Zufuhr geschehen !

 

Streichhölzer: einfach, funktionieren Tag + Nacht: Windschutz beachten, trockene Streichhölzer entzünden, an Zunder halten, schnell dünnes Holz auflegen, größeres Holz nachlegen; Streichholz-Briefchen haben oft eine miese Qualität und die Reibeflächen von Streichholz-Schachteln auch ! Tipp 1: mehrere Reibeflächen auf + unter die Schachtel kleben; Tipp 2: die Reibeflächen nicht mit den Finger anfassen, da sie sonst durch das Hautfett verschmiert werden.

 

Feuerzeug: wie Streichhölzer anwendbar; Achtung: darauf achten, daß kein Benzin/Gas entweichen kann (evtl. in Schachtel/Hülle verpacken); auch ein leeres Feuerzeug kann man u.U. noch zum Feuer machen benutzen (Feuerstein + Rädchen)

 

Linse, Lupe, Brennglas: funktioniert tagsüber, ist praktisch ewig haltbar; mit Hülle/Stofftuch gegen Kratzer schützen; kann ersatzweise aus Brillengläsern, Ferngläsern, Kamera-Objektiven hergestellt werden

 

Feuer-Stick mit oder ohne Magnesium: funktioniert auch, wenn es vorher nass geworden ist;

Stick ohne Magnesium-Block: mit einer Stahlklinge (Messer-Rücken) am Stick von oben nach unten streichen - es entstehen Funken, welche recht leicht den trockenen Zunder entfachen

Stick mit Magnesium-Block: etwas Magnesium (-Späne) abschaben, dann mit dem Stahl und dem Stick (wie oben) Funken erzeugen, das Magnesium in Brand setzen, Zunder dazulegen, kleine Späne darauf u.s.w.; Sticks können mehrere tausendmal Funken erzeugen und somit ein Feuer entfachen - vorher wenigstens einmal üben! Zunder kann sein: angekohlte/verkohlte Stoffreste, Jackenfutter, Papierreste, Watte, Zellstoff, trockene Holzspäne, trockenes Moos etc.

 

Auto-Batterie: mit zwei Drähten einen Kurzschluß-Funken erzeugen, um den Zunder zu entfachen; könnte u.U. nur einmal funktionieren, da sich die Batterie vollständig entladen kann

 

Kaliumpermanganat + Glycerol/Glycerin: etwas Kaliumpermanganat auf ein Stück Papier etc. streuen, ein bis zwei Tropfen Glycerol darauf bzw. dicht daneben tropfen lassen; durch die chemische Reaktion wird Hitze erzeugt und die Chemikalien entzünden sich und den Zunder; Kaliumpermanganat gibt es momentan in der BRD nur als Lösung, nicht als reines Pulver !

 

Feuer-Stab, Feuer-Bohrer: nicht leicht, aber machbar; vorher trainieren, sonst wird es sehr schwer bis unmöglich, damit ein Feuer zu entfachen; der Bohrer aus Hart-Holz ist ungefähr achteckig oder grob-rund mit einer runden Kerbe (damit die Bogen-Sehne nicht rutscht), das Feuerbrett ist aus Weicholz; am besten geeignet sind für beide Teile trockene halbharte Hölzer wie Pappel, Espe, Linde, Weide, Platane, Lärche (in anderen Regionen äquivalente Hölzer)

 

Stein + Stein: zwei Steine finden, welche durch das Aufeinanderschlagen Funken erzeugen; Zunder darunterlegen; kann lange dauern, kommt auf die Geschicklichkeit an – siehe unten: Feuerstein & Pyrit

 

Stein + Stahl: einen Stein finden, womit man beim daraufschlagen mit einem Stahl (Beil, Messer, anderer Stahl) Funken erzeugt; siehe unten: Feuerstein, Pyrit, Funkenschläger.

 

Zucker + Kaliumpermanganat: 2 Teile Zucker & 1 Teil Kaliumpermanganat in einen Mörser/ein festes Gefäß geben, dann anfangen, die beiden Stoffe mit einem Stößel, Messer oder Löffel o.ä. zu zerreiben; es entsteht eine chemische Reaktion, welche Hitze erzeugt und die beiden Stoffe entflammen läßt; vorher ordentlich üben ! Kaliumpermanganat gibt es momentan in der BRD nicht als reines Pulver, sondern nur als wässrige Lösung !

 

Transport von Feuer: als Glut in einer kleinen Metallbüchse/Rohr oder in einer Rolle aus Rinde (Außen-Hülle/Behälter) & Gras/Zunder (innen) transportieren; ab und zu mal anblasen, damit die Glut erhalten bleibt – Achtung: Brandgefahr & Verbrennungsgefahr !

 

Feuerstein: Feuerstein, auch Flintstein genannt; chem. Formel:: SiO2; Feuersteine sind Quarz-Verbindungen: Opal-Chalzedon-Quarz-Gesteine; Härte 7; gut geeignet für Werkzeuge (Faustkeile, Pfeil-Spitzen, Messer etc.) & Schmuck; Farbe: farbig, schwarz, grau, weiß; weiß-poröse; Oberflächenkruste; Fundorte: in Knollenform an den Kreideküsten von Rügen, Südschweden, Dänemark, England; im deutschen Inland: als Lesesteine im norddeutschen Tiefland, als Grabungssteine in Arnhofen/Oberpfalz.

Feuerstein-Spiltter werden in Verbindung mit einem mittelalterlichen Funkenschläger (oft aus einer umgeschmiedeten alten Feile) und Zunder zum Feuermachen benutzt.

Des weiteren ist Feuerstein das beste, häufig vorkommende Naturmaterial zum Bau von Pfeil-Spitzen, Speer-Spitzen, Messer-Klingen , Beil-Klingen etc. - es bedarf jedoch einiger Übung, um gute/hervorragende Klingen herstellen zu können !

 

Pyrit: Pyrit, auch Eisenkies genannt; chem. Formel: FeS2; Pyrit ist eine Eisen-Schwefel-Verbindung; Härte 6 – 6,5; Farbe: golden glänzend; Form: vielfache Kristallformen; Verwendung: zur Gewinnung von Schwefelsäure; zur Erzeugung von Feuer-Funken; Fundorte: weltweit, v.a. in Aqustralien, Mexiko, Schweden, Nordamerika. Pyrit schlägt Funken in Verbindung mit einem mittelalterlichen Funkenschläger oder einem anderen Metall-Stück mit hohem Kohlenstoff-Gehalt (Feilen) oder auch in Verbindung mit einem Stück Feuerstein.

 

Funkenschläger werden meist aus alten/neuen Feilen gebaut und haben verschiedene Formen.

Sie wurden vor allem im Mittelalter zur Feuer-Erzeugung genutzt und benötigen auch noch ein Stück Feuerstein mit scharfer, fester Kante und guten, leicht entflammbaren Zunder

 

Zunder: verkohlte Baumwolle/Leinen, trockenes Moos, Zunderschwamm, zerriebene trockene Blätter, zerfasertes Holz u.a.m.