Blinddarm-OP, Appendektomie

 

 

Der Blinddarm ist eine Teil des Dickdarms und trägt den Wurmfortsatz (Appendix).

 

Wird der Appendix z.B. durch Narben-Stränge oder Kot-Steine „verschlossen“, können sich dort Bakterien-Kolonien entwickeln, welche dann u.U. eine Appendizitis („Blinddarm-Entzündung“) auslösen.

Ist die Appendizitis nicht mehr auf nicht-operativem Weg zu behandeln (Auflösung der Kotsteine, antibiotische Therapie etc.), dann muss der Appendix operativ entfernt werden.

Ist der entzündete Appendix bereits geplatzt (perforiert), ist nur noch eine schnelle operative Behandlung möglich, sinnvoll, lebensrettend.

 

OP-Methoden: klassische/offene OP – minimal-invasive/geschlossene OP

Die minimal-invasive OP ist schonender für die Patienten als die klassische OP, aber im Notfall (Survival-/Notstands-Situation, Material, Personal) kaum anwendbar.

 

mögliche Symptome

  • auf eine Appendizitis hindeutende Labor-Werte

  • plötzliche oder auch langsam einsetzende, ziehende Bauch-Schmerzen in der Nabelgegend, später v.a. im rechten Unterbauch

  • Schmerz-Minderung beim Beugen des rechten Beines

  • Appetitlosigkeit, Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen; Blässe

  • schnelle, flache Atmung; typische gekrümmte Haltung; kalter Schweiß

  • harte Bauchdecke (Abwehrspannung)

  • Druckschmerz – Vorsicht ! McBurney-Punkt, Lanz-Punkt, Blumberg-Zeichen u.a.m.

  • evtl. Blutdruck-Abfall; kaum tastbarer, schneller Puls; kalter Schweiß; evtl. Fieber

  • Abneigung gg. Wärme; knoblauch-artiger Geruch aus dem Mund

  • evtl. Brust- + Herz-Schmerzen (Herz-Infarkt)

grobe Darstellung einer Appendektomie (klassische OP):

  • Lagerung des (nüchternen/entleerten) Patienten; meist Rückenlage

  • Check der vitalen Parameter (Puls, Atmung, Bewußtseins-Lage, Sauerstoff-Sättigung etc.)

  • Einleitung der Allgemein-Anästhesie und der Narkose (Einleitung über Infusion)

  • Desinfektion der Bauchhöhle und der umliegenden Haut-Gebiete

  • Abdeckung des Operations-Gebietes mit sauberen/sterilen OP-Tüchern

  • Eröffnung des rechten Bauch-Raumes mittels Schnitt (Skalpell, Haken)

  • Ertasten/sichtbar-machen des Appendix; Erfassen des Appendix

  • Abbinden/Abklemmen des Appendix

  • Abtrennung des Appendix und Entfernung des Amputats aus der Wunde

  • Verschluss der Darm-Wunde mit der Tabaksbeutel-Naht (mit resorbierbarem Naht-Material)

  • Spülung der Bauch-Wunde (mit Ringer-Lösung ...) und Absaugung der Lösung sowie evtl. vorhandener Eiter-Bestandteile

  • evtl. Legen einer Drainage

  • schichtweiser Verschluss der Bauchwunde mit resorbierbarem Naht-Material

  • Antibiotika, Anästhetika, Verband, Ruhe, Pflege-Unterstützung, Schonkost

mögliche Komplikationen:

  • Infektionen; schlechte Nähte; Platzen der Wunde durch zu frühe Aktivitäten (schwerer Stuhlgang, Aufstehen, arbeiten, Sport etc.) u.a.m. 

Hinweis: Vor der OP Blase und Darm entleeren lassen !