Tinten + Tuschen
Tinten sind dünnflüssige Lösungen oder Suspensionen von Farbstoffen in Wasser, mit denen eine Schrift oder Bilder auf Schreib-Material (Papier, Pergament, Papyrus, Holz, Stein) abgebildet werden kann.
Schreibwerkzeuge sind z.B.: Gänsefeder-Kiel, Stahlfeder, Füllfeder-Halter, Kugelschreiber u.a.m.
Asiatische Völker (Chinesen, Japaner, Koreaner ...) verwenden z.B. einen Tusche-Stein (siehe: Tuschen); dieser wird mit Wasser angefeuchtet und bildet dann flüssige Tusche/Tinte, welche mit einem Pinsel auf das Papier übertragen wird.
Es gibt verschiedene Tinten-Rezepturen, eine davon ist die Eisengallus-Tinte:
Tinte 1 – Eisengallus-Tinte
Eisengallus-Tinte = Eisen (2) Sulfat + Gallus-Säure
Eisen (2) Sulfat: in verdünnten Säuren löst sich Eisen leicht unter Bildung von Eisen (2)-Salzen
Eisenvitriol/Eisen-II-Sulfat + Galläpfel-Absud + Gummi Arabikum + Wein oder Wasser.
Tinte 2 – Tinten-Pilz - der Schleim des Tinten-Pilzes wird in Wasser verdünnt
Tinte 3 – Dokumenten-Tinte - Dokumenten-Tinte ist wasserfest, lichtecht und zerfrisst nicht das Papier wie Eisen-Gallus-Tinte
Tuschen
Tusche ist die Bezeichnung für eine wäßrige Aufschwemmung von schwarzen Teilchen/Pigmenten (z.B. Ruß), weißen Teilchen/Pigmenten (z.B. Zinkweiß/Zinkoxid) oder andersfarbigen Pigmenten in einem Gemisch von Gummi Arabicum, Soda und Glycerin, dem etwas Formaldehyd gegen Schimmelbildung zugesetzt wird; siehe auch: Chemie.
Tuschen allgemein: Farblösungen mit wasserlöslichen Bindemitteln und fein verteilten Farbstoffen mineralischer oder pflanzlicher Herkunft.
Chinesische Tusche, chinesischer Tusche-Stein
Der chinesische Tusche-Stein besteht aus verkohltem und zerriebenem Kiefernholz oder Lampenruß; die fein zerriebenen Teilchen werden mit Leim und Kampfer gebunden und dann zu Blöcken gepreßt. Die beste Qualität haben Tusche-Steine, welche bläulich schimmern, wenn sie gegen das Licht betrachtet werden.
Um aus dem festen Tusche-Stein Tusche herzustellen, reibt man mit dem Tusche-Stein und etwas Wasser über den Reibe-Stein und verrührt dann vorsichtig das abgeriebene Pulver mit dem Wasser auf bzw. im Reibe-Stein.
Der Reibe-Stein besteht aus einem harten, nicht porösen Gestein mit feinem Korn; die Oberfläche darf nicht zu glatt sei. Der Reibe-Stein kann in der Mitte eine Art leichte Vertiefung haben, damit dort die Tinte angerührt werden kann.