Schiffbruch + Strand-Piraten

 

Sollten Sie auf ein Riff/eine Untiefe auflaufen - aus Unachtsamkeit oder weil Sie keine Wache geschoben haben oder weil Sie die falschen Karten hatten oder Ihr ganzes teures elektronisches Navigations-System nicht die Kohle wert war - , dann sieht es düster aus für Sie. Vor allem, wenn das Wetter nicht gut ist und/oder Sie keine Hilfe anfunken können.

 

         Fragen: 

  • Ihre Notfall-Ausrüstung ist gut und griffbereit verstaut und regelmäßig kontrolliert und ergänzt worden ?
  • Sie haben schon einmal oder zweimal das Verlassen des Schiffes geübt ?
  • Ihre Seenot-Funkboje (EPIRB) wurde regelmäßig gewartet und ist einsatzbereit ?
  • Die Schwimm-Westen aller an Bord befindlichen Personen sind griff- und einsatz-bereit ?
  • Ihre Rettungs-Insel ist regelmäßig gewartet worden und einsatzbereit ? 

         Tipps:

  •  Notruf absetzen (automatische Taste DSC ca. 5-6 Sekunden lang, wenn vorhanden !)
  • Schwimm-Westen anlegen, Notfall-Ausrüstung greifen
  • Rettungs-Insel abwurfbereit halten – aber noch nicht abwerfen, bis die Situation klar ist                                                                Wenn Sie die Rettungs-Insel abwerfen, sollte diese mit einem ca. 20 m langem Seil mit dem Boot verbunden sein – es könnte sein, daß Ihr Schiff nicht sinkt; dann können Sie an Bord zurück. Sinkt Ihr Boot jedoch, dann haben Sie genügend Zeit, die Leine durchzuschneiden.
  • Versuchen Sie, entsprechend der aktuellen Situation schnell und zügig alle Personen zu evakuieren, welche sich an Bord befinden – Schwimm-Westen sollten angelegt sein !
  • Sollten Sie einem in der Nähe befindlichem Boot Ihre Abschleppleine zuwerfen können und diese sie aufnahmen und verwenden, dann zahlen Sie evtl. nur einen „kleinen“ Preis. Sollten Sie aber die Leine des fremden Bootes aufnehmen, dann müssen Sie den Preis zahlen, den der fremde Skipper später von Ihnen verlangt – egal wie hoch der ist: Das ist See-Recht !

 

Sollten Sie sich gerettet haben und nur wenig verletzt sein, werden Sie bestimmt versuchen, Ihr gutes Boot zu bergen.

Sie sollten sich vorher über die orts-spezifischen Bedingungen informiert haben – Abschlepp-Dienste, Versicherungen, Werkstatt-Preise etc.-, damit Sie hinterher nicht angesichts horrender Preise und Kosten ins Koma fallen.

 

Wenn Sie auch nur für Stunden oder Tage unterwegs sein, um eine Bergungs-Firma zu suchen, dann könnten Sie bei der Rückkehr böse Überraschungen erleben – denn etliche kleine Boote werden sich vielleicht schon kurz nach Ihrem Aufbruch um Ihr Boot kümmern. Aber nicht in Ihrem Sinne. Wenn Sie zurückkommen, könnte von Ihrem Boot und der Ausrüstung nicht mehr viel übrig sein. Oder Ihr Boot ist ganz weg. Und niemand hat etwas gesehen.                                                                                                                                Und wenn Sie jetzt jemanden beschuldigen, könnten Sie eingesperrt werden – Anschuldigungen ohne sofortige Beweise sind überall strafbare Verleumdungen.

 

Also packen Sie wenigstens Ihre wertvollste Ausrüstung (Logbuch, Schiffs-Papiere, persönliche Papiere/Fotos, Sextant, Kompaß, Medikamente etc.) mit in Ihr Not-Gepäck/Ihre Rettungs-Insel.

Wenigstens etwas ist Ihnen dann noch geblieben – neben Ihrem Leben.