Trepanation

 

 

Trepanation bedeutet in der Medizin/Chirurgie die Eröffnung von umschlossenen Räumen (Schädel, Augen, Zähne), um operativ notwendige Eingriffe vornehmen zu können.

 

Schädel-Trepanation: Kraniotomie - zur Entlastung des Schädel-Inneren bei Schädel-Hirn-Traumen (Entlastungs-Trepanation), die Entfernung eingedrungener Gegenstände (Geschosse, Splitter u.a.m.) oder die operative Behandlung von pathologisch relevanten Erkrankungen des Gehirns (Tumore, Blutgerinsel etc.).

Diese Trepanation wurde bereits in der Steinzeit durchgeführt – mit erstaunlicher Präzision und mit an den Schädeln nachgewiesener großer Überlebens- und Heilungs-Chance.

 

Augen-Trepanation: Elliot-Trepanation zur Behandlung des Glaukoms; hierbei wird das Auge operativ geöffnet, um dem Kammerwasser einen Abfluss hinter die Bindehaut zu schaffen

 

Zahn-Trepanation: Eröffnung des Pulpen-Cavums; z.B. vor einer Wurzelkanal-Behandlung, um die Eingänge der Wurzelkanäle darzustellen (sichtbar zu machen)

 

grobe Darstellung einer Kraniotomie (Schädel-Eröffnung):

  • Patient hat eine Schädel-Fraktur (Beispiel)

  • Patient liegt auf OP-Tisch (wahrscheinlich mit getrübtem Bewußtsein oder bewußtlos)

  • Abdeckung des OP-Bereiches von oben und von den Seiten (Wind, Schmutz, Parasiten, Keime)

  • kurzer Check der wichtigen Parameter (Puls/Herz, Atmung); ständige Kontrolle der Parameter während der OP; Bereithalten von Beatmungs-Geräten (Tuben, Maske etc.)!

  • Gabe von Anästhetika, wenn vorhanden – dabei ist die wahrscheinlich schwache körperliche Konstitution zu berücksichtigen (Schock, Kollaps) !

  • Fixierung des Patienten, um Verletzungen bei unwillkürlichen Bewegungen zu vermeiden

  • Rasur des OP-Gebietes incl. Säuberung/Desinfektion der Wunde/der Wund-Umgebung

  • Abdeckung der um liegenden Gebiete mit sauberem Tuch/Tüchern

  • Durchtrennung der Haut an der Schädel-Wunde (Skalpell); die Kopfhaut kann stark bluten

  • Beiseitelegen und Fixierung der Haut-Lappen

  • Entfernung des zerstörten Schädelknochens-/der einzelnen Knochen-Stücke – es darf kein Stück im Schädel bleiben (evtl. Absaugung, Spülung)

  • soll(en) das Knochenstück/die Knochenstücke wieder eingesetzt werden, sollten sie entweder in der Bauchhaut (kleiner operativer Schnitt) kurz zwischengelagert (warm, feucht, durchblutet) oder alternativ in steriler Lösung (z.B. NaCl 0,9%) gelagert werden.

  • evtl. vorhandene(s) Blut/Blutgerinsel/Thromben aus der Wunde entfernen (Pinzette, Absaugung, Spülen); dabei ist große Vorsicht zu wahren, um nicht gesunde/funktionierende Teile des Gehirns (Hirnhäute, Blutgefäße etc.) zu beschädigen/zu verletzen

  • das evtl vorhandene Knochen-Stück wird wieder eingesetzt (Entscheidung des Operateurs), die Hautlappen werden zurückgelegt und die Kopf-Wunde sauber und leicht verbunden

  • etliche Minuten warten, bis sich ein OP-Erfolg zeigt: Atmung und Puls werden kräftiger, die Hirn-Schwellung/Kompression bildet sich zurück - dies kann Minuten, Stunden oder Tage dauern.

    Sichtbarer/messbarer Erfolg: Atmung und Puls werden kräftiger/regelmäßiger, der Patient erlangt das Bewußtsein wieder

Hinweis 1: das Gehirn ist nicht schmerz-empfindlich, nur die Kopfhaut und die Schädel-Decke.

 

Hinweis 2: Während und nach der OP kann es zu Blutungen kommen, welche evtl. wieder zu nicht gewollten Drücken auf das Gehirn führen – der Patient und seine existenziellen Parameter (Bewußtsein, Puls, Atmung) sind fortwährend zu beobachten !

 

Hinweis 3: Vor, während und nach der OP muss der Patient beim Urinieren und Koten unterstützt werden, da er (auch auf Grund von Medikamenten-Gaben) keine Kontrolle über Blase und Darm hat !