Amputation

 

 

Eine Amputation ist das Abtrennen eines Körperteils bei Mensch und/oder Tier.

Es war/ist meist medizinisch (chirurgisch, traumatisch) begründet, aber auch oft als Bestrafung (bei Menschen) gedacht.

 

Amputation als chirurgischer Eingriff:

  • z.B. bei Infektionen (z.B. Diabetischer Fuß, Unterschenkel-Geschwür)

  • z.B. nach Unfällen, Verletzungen (z.B. durch Stürze, Geschosse, Minen, Tier-Fallen)

  • z.B. als Eingriff bei lebensbedrohlichen Zuständen (z.B. Frostbrand, Nekrose) 

grobe Darstellung einer Amputation am Beispiel einer Unterschenkel-Amputation:

  • Patient hat eine schwere Verletzung am Unterschenkel durch eine Mine/ein Geschoß; es wurde bereits 1.Hilfe geleistet (Rettung, Tourniquet, Druck-Verband, Verband, Bergung)

  • um das Leben des Patienten zu retten (Verblutung, Infektion, Schock, Tod), muss der zerfetzte Unterschenkel amputiert werden

  • Patient liegt auf dem Rücken (wahrscheinlich mit getrübtem Bewußtsein oder bewußtlos)

  • Abdeckung des OP-Bereiches von oben und von den Seiten (Wind, Schmutz, Parasiten, Keime); die Umgebung sollte so gut wie möglich sauber/desinfiziert sein

  • kurzer Check der wichtigen Parameter (Puls/Herz, Atmung); ständige Kontrolle der Parameter während der OP; Bereithalten von Beatmungs-Geräten (Tuben, Maske etc.)!

  • Gabe von Anästhetika, wenn vorhanden – dabei ist die wahrscheinlich sehr schwache körperliche Konstitution zu berücksichtigen (Schock, Kollaps) !

  • vorsichtige Gabe von Infusions-Lösungen (z.B. NaCl 0,9%) als Ausgleich des Blutverlustes

  • Fixierung des Patienten, um Verletzungen bei unwillkürlichen Bewegungen zu vermeiden

  • Rasur des OP-Gebietes incl. Säuberung/Desinfektion der Wunde/der Wund-Umgebung

  • Abdeckung der umliegenden Gebiete mit sauberem Tuch/Tüchern

  • Auswickeln des verletzten Beines oberhalb der Wunde (mit Gummi-Binden, elasst. Binden), um weitere Blutverluste so gut es geht zu vermeiden

  • Rundum-Schnitt des Operateurs mit dem Amputiermesser im gesunden Fleisch oberhalb der Wunde bis auf die Knochen (Schienbein, Wadenbein); der Operateur entscheidet, ob das Knie gerettet werden kann oder nicht

  • 2 angewachsene Hautlappen müssen/sollten vorhanden sein, um nachher die Amputations-Wunde besser verschließen zu können

  • Durchtrennung (Sägen) des Schienbeins und des Wadenbeins

  • Unterbindung von Blutungen durch Abbinden der entsprechenden Blutgefäße mit Naht-Material oder Verschluss der entsprechenden Blutgefäße durch Kautherisierung/Verödung (Verschluss der Blutgefäße durch Verschmoren – elektrisch oder mit dem Glüheisen)

  • säubern und vernähen der Amputations-Wunde, Anlage eines Verbandes, Gabe von Antibiotika und anderen notwendigen Medikamenten (wenn vorhanden)

  • eine Genesung kann Wochen, Monate oder auch Jahre dauern und es können noch Jahre später post-traumatische Störungen auftreten (Infektionen, Wahnvorstellungen etc.)

  • der Patient bedarf der ständigen Nachsorge-Behandlung (Infektionen, Prothesen etc.)

Hinweis 1: Während und nach der OP kann es zu Nach-Blutungen oder anderen medizinisch relevanten Ereignissen kommen – der Patient/die Patientin und seine/ihre existenziellen Parameter (Bewußtsein, Puls, Atmung) sind fortwährend zu beobachten ! 

 

Hinweis 2: Vor, während und nach der OP muss der Patient/die Patientin beim Urinieren und Koten unterstützt werden, da er/sie sich (auch auf Grund von Medikamenten-Gaben) nicht bewegen kann und auch keine Kontrolle über Blase und Darm hat !